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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62016

Hightech und IT

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„Bio“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Leben, „Technologie“ geht

ebenfalls aufs Griechische zurück und heißt Kunst im Sinne von Handwerk.

Die Biotechnologie ist damit eine interdisziplinäre Wissenschaft, die Natur und

Technik miteinander verbindet. Sie deckt ein breites Feld ab und beschäftigt

sich mit Molekular, Mikround Zellbiologie genauso wie mit Biochemie, mo­

dernen Messund Analysemethoden bis hin zu Fragestellungen der Verfah­

renstechnik, der Regelungstechnik, der Informationstechnologie und des

Apparatebaus.

So sind auch die Studieninhalte rund um Naturwissenschaften ausgerichtet.

Los geht es mit den Grundlagen in den Fächern Mathematik, Physik, Biologie,

Chemie, Informatik und Mikrobiologie.

Das zeigt schon, wer kein Interesse an

den Naturwissenschaften hat, kommt

hier nicht weit. Denn es wird in den

höheren der insgesamt sechs Semester

des Studiums mit Biochemie, Gentech­

nik, Bioverfahrenstechnik, Bioinforma­

tik, Zellbiologie und Bioprozessrege­

lungstechnik dann nach und nach noch

spezieller und damit auch anspruchs­

voller. Mit dem Wahlpflichtmodul im

fünften Semester können Schwerpunkte

nach eigenen Interessen oder späteren

Bio-

technologie

Studium

Der Bio-Bachelor

.

Mit dem Käsebrot im Mund den Traumberuf finden? Geht, wenn man beim Kauen mal darüber nachdenkt, wie Käse gemacht wird – womit man direkt bei

.

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der Biotechnologie landet. Die beschreibt die Nutzung von Enzymen, Zellen und Organismen in technischen Anwendungen – also zum Beispiel die Zugabe

.

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von Enzymen oder Bakterien in der Lebensmittelproduktion wie bei Käse oder auch Wein und Bier. Mit biotechnologischen Verfahren lassen sich aber auch

.

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pharmazeutische Produkte, Chemikalien und Biokraftstoffe herstellen. Und: Biotechnologie kann man studieren, in Jena an der Fachhochschule zum Beispiel.

.

beruflichen Einsatzgebieten gelegt werden. Das letze Semester beinhaltet ein

Praxismodul, in der Regel in einem externen Unternehmen oder einer

Forschungseinrichtung, wo unter Betreuung selbstständig Aufgaben aus der

Berufspraxis bearbeitet werden und die Bachelorarbeit, die der letzte Schritt

auf dem Weg zum Bachelor of Engineering ist. Ausgebildete Biotechnologen

sind dann vor allem auf den Gebieten der biotechnologische Produktion und

auf Anwendungen der Biotechnologie in der Umwelttechnik spezialisiert.

Damit sind sie in vielen verschiedenen Arbeitsbereichen gefragt, so zum

Beispiel in der pharmazeutischen und chemischen Industrie, in der Lebens­

mittelindustrie, dem Anlagen und Apparatebau, dem wissenschaftlichen

Gerätebau, der Umweltschutztechnik, in Forschungsinstituten und Dienst­

leistungsunternehmen sowie in öffentlichen Anstalten.

Eine Möglichkeit der Weiterqualifizierung bietet ein anschließendes Master­

studium,

beispielsweise im Studiengang PharmaBiotechnologie, der ebenfalls

an der FH Jena angeboten wird und für den Einstieg in den Bereich der wis­

senschaftlichen Forschung hilfreich ist.

Wer sich für ein Studium der Biotechnologie in Jena bewerben möchte, muss

aufgrund der hohen Nachfrage mit einem NC rechnen.

Außerdem wird ein

mindestens achtwöchiges Vorpraktikum verlangt. Dieses kann aber auch in

den Semesterferien bis zum 3. Studiensemester nachgeholt werden bezie­

hungsweise muss nicht nachgewiesen werden, wenn man über eine techni­

sche Berufsausbildung verfügt. (mü)

Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.

Genau dein Ding, wenn:

du dich nicht mit altbewehrtem

.

zufrieden gibst.

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du neugierig und wissenschaftlich

.

interessiert bist.

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du dich richtig reinknien möchtest.

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Eher nichts für dich, wenn:

dir doch wurscht ist, wie Käse

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gemacht wird!

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du nicht bereit bist, mehr zu tun als

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unbedingt nötig.

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Foto: Matej Kastelic/fotolia