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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62016

Foto: Juliane Großmann

Hightech und IT

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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.

Einzug ins Labor

Zu der Ausbildung ist der 22Jährige über eine Berufsmesse gekommen.

„Physik lag mir schon immer und ich wollte nach der Schule nicht studieren,

sondern gleich praktisch arbeiten.“ Nach einem Praktikum und Einstellungs­

test konnte er dann seine Ausbildung beginnen.

Während dieser Ausbildung sitzt du aber nicht den ganzen Tag an Mess­

tiegeln oder Mikroskopen, vielmehr bist du für verschiedene Aufgaben zu­

ständig.

Deine Hauptaufgabe ist es, Eigenschaften, Zusammensetzungen und

die Qualität von Werkstoffen zu ermitteln. Diese Werkstoffe werden von ver­

schiedenen Industrien oder Einrichtungen verwendet. Wie korrodiert ein

Werkstoff und warum? Wie verhält sich Eisen, wenn es mit Luft und Wasser

in Berührung kommt? Wie verhalten sich Legierungen von Mikrochips? Ver­

suche, die am Ende Produkte verbessern sollen und können, wenn man deren

Eigenschaften kennt und so die Qualität verbessern kann. „Um dies zu unter­

suchen oder zu prüfen, muss der Versuch geplant und aufgebaut werden. Die

entstandenen Messwerte werden protokolliert, dokumentiert und ausgewer­

tet. Somit weiß ich am Ende, wie ich bestimmte Materialeigenschaften durch

nanotechnologische Bearbeitung verbessern kann. Eine gute Mischung aus

Theorie und Praxis.“ Um all dies zu untersuchen arbeitest du mit verschiede­

nen Mess und Prüfgeräten, wie Amperemeter, Destille, Spektralfotometer,

Lupe oder auch Mikroskop. Die Versuchsanordnungen müssen gut geplant

werden. Manche brauchen auch eine technische Zeichnung oder Geräte müs­

sen erst hergestellt werden. Die Ausbildung erfolgt dual im Blockunterricht.

„Ich besuche die Berufsschule in Selb.“ Neben Statik, Mechanik der Flüssig­

keiten, Wärmelehre und Optik stehen Werkstoffkunde und eine chemische

Grundausbildung auf dem Programm. „In einer mechanischen Ausbildungs­

werkstatt werden mir Fertigkeiten der Werkstoffbearbeitung vermittelt.“ Eines

der wichtigsten Lernfächer während der schulischen Ausbildung ist natürlich

Physik. „In verschiedenen Grundpraktika, die vor allem im ersten Lehrjahr

stattfinden, durchlaufe ich die mechanische Werkstatt, die Glasbläserei, die

Elektrowerkstatt oder ein physikalisches Grundpraktikum.“ Je nachdem, wo

du deine Ausbildung absolvierst, hast du noch überbetriebliche Lehrgänge.

„Ich habe mit der TU Ilmenau das Glück, dass Vieles hier gelernt werden kann.

Ich hatte nur einen Lehrgang in Elektrotechnik.“

Selbstständigkeit, Interesse an Wissenschaft und Technik, handwerkliches

Geschick und technisches Verständnis sind Grundvoraussetzungen, um diese

Ausbildung zu meistern.

„Gewissenhaftes und eigenverantwortliches Ar­

beiten sind ebenso wichtig.“ Dieser Beruf ist eine gute Mischung aus Theorie

und Praxis. Mein Wissen und meine Erkenntnisse kann ich gleich in die Tat

umsetzen, fließen in die Experimente mit ein oder müssen interpretiert wer­

den.“ Das fordert natürlich auch Beobachtungsgenauigkeit und den Willen,

sich immer wieder neues Wissen anzulernen und weiterzudenken.

Nach der dreieinhalbjährigen Ausbildung kannst du dich zum Physiktech­

niker oder Techniker der Elektrotechnik oder Mechatronik weiterbilden.

„Mit einem Studium kann ich die Qualifikation zum DiplomPhysiker oder

DiplomIngenieur erwerben.“ (jg)

Aufgaben:

Durchführung physikalischer Messun­

gen und Versuchsreihen, Aufbau von Versuchs­

anlagen, Vorbereitung von Messungen bzw. Ver­

suche und Durchführung, Dokumentation, Ana lyse und Interpretation der Versuche.

Dauer:

3,5 Jahre

Voraussetzungen:

Selbstständigkeit, Interesse an

Wissenschaft und Technik, handwerkliches Ge­

schick und technisches Verständnis sowie gute

Physiknoten.

Chancen:

Weiterbildung zum Physiktechniker,

Techniker der Elektrotechnik oder Mechatronik,

Studium zum DiplomPhysiker oder Diplom­

Ingenieur.

Physik-

laborant

(m/w)

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Physiklaboranten arbeiten hauptsächlich in Laboren. Die gibt es, auch wenn man es im ersten Moment nicht denkt, in nahezu allen industriellen Bereichen.

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Ein Beruf, der viele Einsatzgebiete hat. Auch die Ausbildung kann in verschiedenen Einrichtungen und Unternehmen absolviert werden: in physikalischen

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Forschungsinstituten, Baustoffoder der Glasindustrie, der Luftund Raumfahrttechnik oder an Hochschulen. Der 22jährige Dominik absolviert seine

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Ausbildung zum Physiklaboranten im letzten Ausbildungsjahr an der TU Ilmenau.

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