WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62016
Foto: privat
Automobilindustrie
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Zahlen und Technik
Aufgaben:
Automobilkaufleute übernehmen or
ganisatorische und kaufmännische Aufgaben im
Kraftfahrzeughandel.
Dauer:
3 Jahre
Voraussetzungen:
Wer sich für Technik und für
kaufmännische Inhalte interessiert, offen auf an
dere zugeht, sich gut ausdrücken kann und nicht
den ganzen Tag allein in einem Büro sitzen möch
te, hat hier gute Chancen.
Chancen:
Eine kaufmännische Ausbildung ist nicht
nur für die Automobilbranche eine gute Grund
lage und kann durch Betriebswirt oder Fachwirt
aufgewertet werden. Eine Verkäuferschulung ist
eine Möglichkeit, sich im Handel zu speziali
sieren.
Automobil-
kauffrau
(m/w)
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Das Auto sei des Deutschen liebstes Kind, heißt es immer. Das ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Wahr ist aber, dass sich die meisten einen Alltag ohne
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Auto nicht vorstellen können und dass der fahrbare Untersatz auch gern als Statussymbol herhalten darf. Wahr ist auch, dass ein Auto, besonders wenn es
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sich um einen Neuwagen handelt, keine kleine Anschaffung ist, die man sich mal eben auf dem Nachhauseweg mitnimmt. In der Regel führt der Weg doch
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eher in ein Autohaus, zum Beispiel zu Theresa, Auszubildende zur Automobilkauffrau bei SengerKraft.
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Dass Theresa mal in einem Autohaus stehen würde, und zwar nicht als
Kundin, sondern als Mitarbeiterin, war nicht von Anfang an klar.
„Nach der
Schule ging es erstmal zum Studium. Das war aber nicht das, was ich mir vor
gestellt hatte, also habe ich nach einer Alternative gesucht. Ich konnte schon
immer gut mit Menschen umgehen, kaufmännische Inhalte interessierten
mich auch – da lag ein Beruf im Handel nahe. Allerdings wollte ich nicht in den
Einzelhandel. Etwas Großes, wie eben Fahrzeuge, zu verkaufen ist schon etwas
anderes. Man hat einfach einen ganz anderen Kontakt zu den einzelnen Kun
den.“ Theresa absolvierte verschiedene Praktika in Autohäusern, unter ande
rem bei SengerKraft, wo sie dann ihre dreijährige Ausbildung begann.
„Ein Autohaus ist ein in sich verzahntes System. Nur wenn Service, Verkauf,
Lager und Werkstatt gut zusammenarbeiten, kann man die Kunden zufrie
denstellen“, erklärt Theresa.
Sie ist als Automobilkauffrau übrigens keine wirk
liche Autoverkäuferin. Das ist eine Spezialisierung, die sie nach ihrer Ausbil
dung noch anschließen kann. Mit dem Verkauf zu tun hat sie aber trotzdem
jetzt schon. „Ich bin immer direkt am Kunden, egal, welches Anliegen er hat,
und bin das Bindeglied zu der jeweils anderen Abteilung. Ich bin im Service
die erste Anlaufstelle, auch wenn der Kunde mit seinem Auto Probleme hat.“
Theresa steht dann zwar nicht selbst im Blaumann in der Werkstatt, aber sie
übernimmt die Kommunikation mit dem Kunden, erklärt ihm, was die
Reparatur kosten und wie lange sie dauern wird.
Dazu gehört natürlich auch,
dass man sich ein bisschen mit Autos und der Technik auskennt. „Man be
kommt mit der Zeit einiges automatisch mit, und wenn mich etwas besonders
interessiert, frage ich auch selbst immer nach. Außerdem gehört zur theore
tischen Ausbildung neben dem kaufmännischen Bereich auch ein technischer.
Da geht es um Aufbau und Funktion der einzelnen Bauteile wie Motor,
Getriebe und Kupplung. Um die verschiedenen Fahrzeugtypen, um Reifen –
das ist schon alles nicht ganz so einfach und man braucht neben Interesse
auch unbedingt technisches Verständnis.“
„Im kaufmännischen Bereich fällt es mir etwas leichter.
Allerdings gibt’s auch
hier eine ganze Menge zu lernen, wie Rechnungswesen, Buchhaltung,
Finanzierung, Versicherung und auch Marketing. Außerdem wird man darauf
vorbereitet, mit Kunden Kontakt zu haben, aber da reicht die Theorie allein
nicht aus. Man lernt das erst in der Praxis richtig. Das ist auch nicht was für
jeden, man muss von Natur aus der Typ dafür sein, offen und ohne Scheu auf
Menschen zu gehen können. Die Kunden sind auch nicht immer alle gut drauf
– sich auf den Gegenüber einzustellen, ist aber genau das, was mir besonders
viel Spaß macht.“
Während ihrer Ausbildung lernt Theresa die verschiedenen Abteilungen im
Autohaus kennen.
Sie war eineinhalb Jahre im Service, dann im Lager und ist
jetzt in der Disposition, wo sie sich um den Fuhrpark und die Vorführwagen
kümmert, Neuund Gebrauchtwagen bestellt und die Verkäufer unterstützt.
„Vielleicht mache ich später selbst noch die Verkäuferschulung. Ich würde aber
erstmal gern noch den Betriebswirt anschließen.“ (mü)