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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62016

Foto: Manuela Müller

Automobilindustrie

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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.

Entwickeln, planen, bauen

Wer sich hobbymäßig schon viel mit Elektronik beschäftigt, sich dazu für

Informatik und Mechanik interessiert und einen Beruf sucht, der all das mit­

einander verbindet, landet schnell beim Mechatroniker.

So ging es auch

Denny. „Allerdings war mir der klassische KfzMechatroniker zu einseitig. Ich

wollte mehr Abwechslung, da war der Mechatroniker für Maschinen und

Anlagenbau bei Erdrich Umformtechnik für mich die bessere Wahl.“

Denny ist jetzt im zweiten Jahr und hat schon einen guten Einblick in die ver­

schiedenen Arbeitsbereiche des Unternehmens bekommen.

„Hauptsächlich

geht es um das Entwickeln, Planen und Bauen von Maschinen und Anlagen

für die industrielle Herstellung, um Wartung, Instandhaltung und auch Repa­

ratur dieser Anlagen. Wir bauen hier für den Eigenbedarf, also Maschinen, die

dann in der hauseigenen Produktion zum Einsatz kommen, um Bauteile, wie

etwa für Autos, herzustellen. Dabei arbeiten verschiedene Berufe zusammen,

neben uns zum Beispiel auch noch die Werkzeugmechaniker. “

Gearbeitet wird dabei nicht nur in der Werkhalle direkt an einer Maschine,

sondern auch am Computer, oder, ganz old school mit Papier und Stift.

„Wenn etwa eine neue Presse oder ein Fließband für die Produktion gebraucht

wird, schauen wir erstmal, was genau damit hergestellt werden soll, wie man

das in einzelne Arbeitsschritte aufteilen kann und wie diese dann mechanisch

umgesetzt werden können und welche elektrischen und pneumatischen

Einrichtungen dafür notwendig sind. Das notiert und skizziert man dann auf

Papier, bevor man es mit speziellen Programmen auf den Computer überträgt

und alles weiter ausarbeitet. Wir als Mechatroniker sind hauptsächlich für den

elektrischen Teil zuständig, dazu gehört viel Berechnung. Und wir befassen

uns mit Fragen wie: Wie sieht es mit den Strom und Schutzkontakten aus?

Wie dick müssen die Leitungen sein? Dann werden die einzelnen Bauteile der

Maschine bestellt, alles zusammengebaut und man guckt, ob alles so funktio­

niert, wie man sich das gedacht hat. Wenn nicht, wird nachgebessert. Läuft al­

les, wird die fertige Maschine in die Produktionsstrecke integriert.“

Dennys Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre.

„Angefangen hat es mit der

Grundausbildung. Da ging es überwiegend um die Theorie, im Anschluss im

Bildungszentrum kamen dann die praktischen Sachen dazu, wie Stromauf­

bauten und Schaltkreise.“ Physik und Mathe sind sehr wichtig in diesem Beruf.

Außerdem braucht Denny technisches Verständnis, damit er die Zusammen­

hänge versteht, und handwerkliches Geschick bei der Installation der elektro­

nischen Bauteile. Ebenso wichtig ist Informatik, denn zu seinen Aufgaben ge­

hört auch das Programmieren der Anlagen. „Wenn man sich für die Inhalte

interessiert und dran bleibt, sind Theorie und Praxis gut zu schaffen.“

Mechatroniker für Maschinen und Anlagenbau arbeiten überall in der

Industrie, da kann es je nach Unternehmen noch besondere Anforderungen

geben.

„Bei uns sollte man schwindelfrei sein, denn es wird auch oben auf

den Pressen gearbeitet, und das sind schon ein paar Meter.“ Denny möchte

nach seinem Abschluss erstmal Berufserfahrung sammeln. „Danach könnte

ich mir die Weiterbildung zum Techniker ganz gut vorstellen.“ (mü)

Aufgaben:

Mechatroniker/innen bauen me­

chanische, elektrische und elektronische Kom­

ponenten, montieren sie zu komplexen Systemen,

installieren Steuerungssoftware und halten die

Systeme instand.

Dauer:

3,5 Jahre

Voraussetzungen:

Interesse an Technik und Elek­

trik, gute Noten in Mathe und Physik, ein gutes

räumliches Vorstellungsvermögen, eine gute

HandAugeKoordination und handwerkliches Ge­

schick sind von Vorteil.

Chancen:

Technikeroder Meisterschulung bieten

sich an, mit entsprechender Zugangsberechtigung

auch ein Hochschulstudium, beispielsweise in

Richtung Maschinenbau.

Mecha-

troniker

(m/w)

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Dass KfzMechatroniker mit Autos zu tun haben, ist klar. Aber Mechatroniker für Maschinen und Anlagen? Nun, ohne die würde es die Autos gar nicht

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geben. Denn damit ein Auto überhaupt erstmal gebaut werden kann, braucht man die einzelnen Bauteile. Und um die herzustellen, braucht man Maschinen,

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Pressen zum Beispiel, die Metall in eine „autogerechte“ Form bringen. Genau solche Pressen stehen bei der Firma Erdrich Umformtechnik in Orlishausen,

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wo der 20jährige Denny seine Ausbildung zum Mechatroniker im Bereich Maschinenund Anlagenbau macht.

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