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Foto: vege/fotolia

Hightech und IT

NaWi – wäre es denn

mit einem MINT-Beruf?

„Der Wirtschaftsstandort Deutschland ist durch den Nachwuchsmangel imMINTBereich gefährdet.

Der Engpass an technischen Fachkräften hat bereits bedeutende negative Auswirkungen auf

Wachstum und Innovationskraft in Deutschland.“ So heißt es seit einigen Jahren und immer noch

und mit Blick auf die Zukunft wohl auch noch eine ganze Weile. Was genau bedeutet das nun aber?

Und was ist eigentlich dieses ominöse Mint, außer einer Kaugummigeschmacksrichtung.

Also, zunächst:

MINT ist die zusammenfassende Bezeichnung von Unterrichtsund Studienfächern

beziehungsweise Berufen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Das klingt nicht nur ganz schön weit gefasst, sondern ist es auch. Wenn man etwas genauer hinschaut,

kann man fast in jedem Berufsfeld etwas aus demMINTBereich entdecken. Trotzdem gibt es natürlich

Berufe, die ganz besonders MINT sind. Physiklaboranten zum Beispiel. Oder Biotechnologen. Oder

Mikrotechnologen. Aber auch Mechatroniker, Fachinformatiker oder Papiertechnologen. Sie alle ha­

ben was mit den Naturwissenschaften oder/und Technik zu tun. Aber woran liegt es nun, dass bei die­

ser großen Auswahl die Fachkräfte fehlen, wenn da doch eigentlich für jeden was dabei ist, also zu­

mindest für jeden, der sich mehr oder weniger für Naturwissenschaft interessiert? Nun, da ist zum

einen mal wieder der demografische Wandel. Es fehlen grundsätzlich junge Leute, die die frei wer­

denden Stellen der älteren Generationen einnehmen, nicht nur in den MINTBerufen. Und zum an­

deren wächst gerade dort durch die rasant voranschreitende Entwicklung, wie die Energiewende zum

Beispiel, der Bedarf an Mitarbeitern. Es sind also nicht nur weniger da als früher, sondern man braucht

auch noch mehr. Prognosen zufolge werden in Deutschland bis zum Jahr 2020 etwa 1,3 Millionen

MINTFachkräfte fehlen, um den Bedarf und die Herausforderungen der Wirtschaft zu decken. (Quelle:

MINTHerbstreport 2014). Das sind hervorragende Aussichten für die, die einen Beruf mit Zukunft su­

chen. Und zwar egal, ob es eher in eine der Naturwissenschaften, in eine technische Richtung, in die

Informatik, den Maschinenbau, die Energieversorgung, in die Elektrotechnik oder auch in die Phar­

mazie gehen soll – und auch egal, ob lieber mit einem beruflichen oder einem akademischen Ab­

schluss. Beides ist möglich! Auch in Kombination. Und das gilt für Jungs und Mädchen. Denn gerade

die jungen Damen halten sich in den MINTBereichen zurück, weshalb viele Unternehmen und

Hochschulen sich verstärkt um den weiblichen Fachkräftenachwuchs bemühen. Also Mädels: Beim

nächsten Girl´sDay einfach mitmachen und auch die Schnuppertage an den technischen Unis und

Fachhochschule nutzen. Hightech, Wissenschaft und Forschung könnt ihr auch!

Allerdings ist MINT auch nicht für jede oder jeden das Richtige.

Wer schon in der Schule in den na­

turwissenschaftlichen Fächern nicht mitkam oder in Mathe ab der fünften Klasse nur noch Bahnhof

verstanden hat, wird es nicht nur mit einem Studium schwer haben, auch mit dem Unterricht in der

Berufsschule kann es Probleme geben – handwerkliche Begabung allein reicht nämlich auch dem

Mechatroniker zum Beispiel nicht. Andererseits sollte auch der ITFachmann nicht unbedingt zwei

linke Hände haben. Mehr dazu auf den folgenden Seiten. (mü)