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WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62016

Foto: Manuela Müller

Hightech und IT

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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.

TAI-Chris

Die Aufgabe der Technischen Assistenten für Informatik ist aber nicht nur,

Fehler zu suchen, zu finden und zu beheben, denn damit ein Netzwerk oder

ein Programm Fehler ausweisen können, muss es sie ja überhaupt erst ein­

mal geben.

„Zu den Aufgaben in diesem Beruf können Programmierung,

Softwareentwicklung und Wartung, der Aufbau von Netzwerken, die Netz­

werktechnik, die Servertechnik, die Inbetriebnahme von Hardware oder auch

das Anlegen und Pflegen von Datenbanken sein – und zwar in allen Bereichen,

die irgendwie mit Computern und Software zu tun haben“, erklärt Chris. Er ist

im zweiten und damit letzten Jahr der schulischen Ausbildung zum Techni­

schen Assistenten für Informatik am Staatlich Berufsbildenden Schulzentrum

JenaGöschwitz.

„Ich kannte den Beruf von einem Familienmitglied und hatte während der

Schulzeit schon Praktika in diesem Bereich gemacht, da fiel mir die Berufs­

wahl leicht.“

Die Ausbildung ist rein schulisch, was nicht heißt, dass Chris nur

Theorie lernt. Die jeweils 40 Stunden pro Woche beinhalten fachpraktischen

Unterricht. „Das, was in einer dualen Ausbildung im Unternehmen gelernt

wird, ist hier mit Teil des Unterrichts. Ich finde das sehr gut, denn so sind

Theorie und Praxis eng miteinander verzahnt.“ Zu den Ausbildungsinhalten in

der Theorie gehören Anwendungssysteme, Betriebssysteme, Informations­

technische Systeme, Mathematik, Programmierung und Technische Physik.

„Im Gegensatz zum Beruf des Fachinformatikers spielt bei uns die Program­

mierung eine größere Rolle. Das ist auch genau das, was mir besonders viel

Spaß macht. Ich programmiere gern zuhause kleinere Sachen, meinen eigenen

Taschenrechner zum Beispiel. Man sollte sich schon dafür interessieren, das

ist nichts, was man macht, weil man nichts anderes gefunden hat.“

In der praktischen Ausbildung geht es um die Umsetzung.

„Man bekommt

zum Beispiel ein Betriebssystem und muss es auf einem Rechner installieren.

Ein sehr wichtiger Teil ist da das Protokollieren. Ich muss jeden einzelnen

Arbeitsschritt aufschreiben. Welche Einstellung wird wo gesetzt, welche

Fehlermeldungen tauchen auf, wie wurden die Fehler behoben, wer bekommt

welche Berechtigungen?“ Sorgfalt und Genauigkeit sind da sehr wichtig, nicht

nur jetzt in der Schule, sondern auch später im Beruf. Da arbeiten oft verschie­

dene Systemadministratoren zusammen, deshalb muss für jeden alles nach­

vollziehbar sein. „Grundsätzlich ist das alles sehr technisch, und, anders als

man vielleicht erwarten würde, muss man auch handwerklich geschickt sein,

denn auch das Auseinandernehmen und wieder Zusammenbauen der Technik

gehören dazu.“ Damit Chris und seine Mitschüler dabei aber nicht nur Schulluft

schnuppern, sondern auch den wirklichen Berufsalltag kennenlernen, gehört

ein sechswöchiges Praktikum in einem Unternehmen zur Ausbildung dazu.

Chris möchte nicht nur einen Beruf erlernen, sondern auch gleich noch seine

Fachhochschulreife erlangen.

„Das geht, wenn man seine Ausbildungszeit um

ein halbes Jahr verlängert und ein Praktikum in einem Unternehmen macht.“

Auch für die Zeit danach hat er schon konkrete Pläne: „Ich möchte noch bei

der Bundeswehr studieren und würde später gern im Bereich Netzwerk­

technik arbeiten.“ (mü)

Aufgaben:

Technische Assistenten für Informatik

programmieren, installieren, konfigurieren und

pflegen Systemund Anwendungssoftware.

Dauer:

2 Jahre

Voraussetzungen:

Ohne Interesse für Technik und

alles, was mit Computern und Netzwerken zu tun

hat, geht’s nicht. Außerdem sind gute mathema­

tische Fähigkeiten, logisches und analytisches

Denken, strukturierte Arbeitsweise und die Be­

reitschaft, sich ständig weiterzubilden, wichtig.

Chancen:

Mit Abitur oder Fachhochschulreife ist

ein anschließendes Studiummöglich, ebenso eine

Weiterbildung zum Techniker der Fachrich­

tung Informatik mit dem Schwerpunkt

technische Informatik oder als Betriebs­

informatiker.

Technischer

Assistent

für Informatik

(m/w)

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Schnell was in der Datenbank suchen, mit dem Buchhaltungsprogramm Rechnungen schreiben oder den neuen Drucker testen. Mit oder am Computer

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arbeiten ist für viele heute eine Selbstverständlichkeit. Aber was, wenn die Datenbank plötzlich leer ist, die Summenformel in der Rechnungsdatei nicht

.

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stimmt oder der Drucker nicht erkannt wird? Dann braucht man jemanden wie Chris. Der ist als angehender Technischer Assistent für Informatik nicht nur

.

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eine Art Rettungsdienst für ITNotfälle.

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