WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 62016
Foto: Manuela Müller, IHK Erfurt
Hightech und IT
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Mikro ganz groß
Aufgaben:
Mikrotechnologen bedienen Pro
duktionsanlagen zur Herstellung von Komponen
ten der Mikroelektronik und Halbleitertechnik.
Dauer:
3 Jahre
Voraussetzungen:
Interesse für Naturwissen
schaften und Technik, aber auch technisches Ver
ständnis sind mindestens genauso wichtig wie ein
verantwortungsbewusstes Verhalten am Arbeits
platz und Lernbereitschaft.
Chancen:
Die Technik entwickelt sich stetig weiter
und bietet viele Spezialisierungsmöglichkeiten.
Ebenso kann ein berufsbegleitendes Studium oder
die Weiterbildung zum Techniker beim Erklimmen
der Karriereleiter helfen.
Mikro-
technologe
(m/w)
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Ein menschliches Haar ist im Schnitt 0,05 bis 0,07 Millimeter dick – das ist schon nicht besonders viel. Die Bauteile, mit denen Mikrotechnologen arbeiten,
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sind aber noch um bis zu hundertmal kleiner – kaum vorstellbar. Und so winzig sie sind, so empfindlich sind sie auch. Ein einziges Staubkorn kann
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schon richtig großen Schaden anrichten – deshalb herrscht im Reinraum auch eine strenge Kleiderordnung: Ganzkörperanzug, Handschuhe und Mundschutz
.
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sind Pflicht für Azubi Christoph und seine Kollegen bei XFab, einem Hersteller für Halbleiter in Erfurt.
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Zum Ausschneiden und Abheften in deinem Berufswahlpass.
Oft weiß man nach der Schule zwar schon, in welchen Bereich man beruflich
einmal gehen möchte, nur der Weg dahin ist manchmal nicht so klar.
Chris
toph wollte nach der Schule an der Uni durchstarten. „Ich hatte mich für Infor
matik entschieden, aber dann gemerkt, dass das nicht das Richtige für mich
ist. Es war zu theoretisch. Ich wollte aber im technischen Bereich bleiben, nur
lieber mit einer dualen Ausbildung.“ Durch Zufall stieß Christoph auf das
HightechUnternehmen XFab und den Beruf Mikrotechnologe. „Das war ge
nau das, was ich wollte, also hab ich mich beworben.“ Mit Erfolg. Christoph
bekam einen Ausbildungsplatz und ist nun schon im dritten Lehrjahr.
Als angehender Mikrotechnologe lernt er, Halbleiterbauelemente wie
Mikrochips und Sensoren herzustellen.
Die kommen dann zum Beispiel im
Handy zum Einsatz, als kleinstes Mik
rofon der Welt, oder sorgen als
Sensor dafür, dass ein Telefonge
spräch nicht aus Versehen beendet
wird, wenn man das Handy ans Ohr
hält. Andere Einsatzgebiete sind die
Medizintechnik, die optische Indus
trie und die Fahrzeugbranche. „Etwas
herzustellen, was überall zum Einsatz
kommt und dabei mit modernster
Technik zu arbeiten, finde ich sehr
spannend.“ Die Ausbildung zum
Mikrotechnologen gibt es mit den Schwerpunkten Halbleitertechnik und
Mikrosystemtechnik. Zu Beginn der Ausbildung durchläuft man verschiedene
Arbeitsbereiche, die die Reinraumfertigung sicherstellen. Dazu gehört die
Versorgung mit Werkstoffen und Chemikalien sowie deren Entsorgung, aber
auch die Wartung und Instandhaltung des Reinraums. „In der Fertigung lernt
man, wie der Produktionsprozess der Mikrochips auf Siliziumscheiben, soge
nannten Wafern, funktioniert und worauf es dabei ankommt: das Sicherstellen
der Reinraumbedingungen und somit das Tragen der Schutzkleidung. Schon
der kleinste Schmutzpartikel oder ein einzelnes Haar können die Funktionalität
der Mikrochips beeinträchtigen. Da trägt man viel Verantwortung.“
Christoph hat den Schwerpunkt Mikrosystemtechnik gewählt und sich seit
dem dritten Lehrjahr im Bereich Lithographie spezialisiert.
„Hier bediene ich
die Maschinen und Anlagen, mit denen durch Beschichten, Belichten und
Entwickeln Strukturen für die Schaltkreise auf die Wafer aufgebracht werden.
Aber nicht nur das Bedienen der Anlagen gehört dazu, sondern auch verschie
dene Kontrollschritte zur Qualitätssicherung. Momentan bin ich zum Beispiel
in der makroskopischen Kontrolle. Da werden die einzelnen Wafer mit einem
Roboterarm unter ein Schräglicht gehalten und überprüft.“ In der Berufsschule
geht es vor allem um Elektrotechnik, Verfahrenstechnik und Chemie. „Das ist
alles sehr naturwissenschaftlich und man sollte gute Grundkenntnisse in die
sen Bereichen mitbringen.“ Christoph hat die Zwischenprüfung gut gemeistert
und möchte auch nach seinem Abschluss im nächsten Sommer gern weiter
als Mikrotechnologe arbeiten. (mü)